Mehr Gemeinschaft oder mehr Eigensinn? – Was Schule heute leisten soll

Seit der Gründungszeit der Volksschule war gleiche Bildung für alle, Einordnung und Gemeinsinn viele Jahrzehnte lang ein Grundpfeiler des Selbstverständnisses von Eltern, Lehrpersonen und der Bildungspolitik. Mit dem Einzug von Eltern der Generation Y in der Volksschule wird seit spätestens 15 Jahren das individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse und die Eigenheiten der Kinder und Jugendlichen immer grösser geschrieben.

Lehrpersonen stehen heute vor der Herausforderung, diametral entgegengesetzten Erwartungen gerecht zu werden: dem Eingehen auf Individualität und Eigensinn einerseits – und dem Einfordern von Unterordnung und Gemeinsinn andererseits.

Zum Reflektieren:

• Hat der Lehrpersonenmangel mit diesen diametral entgegengesetzten Anforderungen zu tun?

• Wer kann wie und auf welcher Ebene solch unterschiedliche ideologische Ansichten zum Thema machen?

• Wie kann Schule gemeinsam mit Eltern und Lehrpersonen gestaltet werden, so dass Kinder und Jugendliche sich zu eigenständigen und gleichzeitig sozialen und integrationsfähigen jungen Menschen entwickeln können?